Jon Kabat-Zinn einer der Pioniere der modernen Achtsamkeitsbewegung. Er entwickelte das MBSR-Programms (Mindfulness-Based Stress Reduction), das weltweit in Kliniken, Therapien und Kursen zur Stressbewältigung eingesetzt wird. Liebst du die Berge? Dann ist die folgende Meditation wie für dich geschaffen.
Meditation: Die Ruhe des Steins
1.
Stell Dir vor Deinem inneren Auge den schönsten Berg vor, den Du kennst, von dem Du gehört hast oder den Du Dir vorstellen kannst.
Werde Dir seiner massiven Form bewusst – dem aufragenden Gipfel, dem tief in der Erdkruste verwurzelten Fuß, seinen steilen Hängen oder sanft abfallenden Flanken.
Egal, wie dieser Berg aussieht – verweile, sitze und atme mit diesem Bild vor Deinem inneren Auge, jetzt, in diesem Moment.
2.
Während Du hier sitzt und mit dem Berg atmest, erlaube Deinem Körper, so ausladend zu werden wie der vorgestellte „Körper“ des Berges, bis Du mit ihm verschmilzt und eins wirst. Dein Kopf wird zum hoch aufragenden Gipfel, Schultern und Arme zu den Flanken, Gesäß und Beine zur soliden Basis.
In diesem Moment bist Du nichts anderes als ein atmender Berg, unbeweglich, unerschütterlich in der Stille von Körper und Geist. Tag für Tag verweilt der Berg in unerschütterlicher Ruhe, während die Sonne über den Himmel zieht, Licht, Schatten, Farben und Wetter sich ständig verändern. Der Berg bleibt einfach nur da, ist einfach nur er selbst.
Während die Jahreszeiten ineinander übergehen und das Wetter sich von Tag zu Tag, von Augenblick zu Augenblick wandelt, bleibt der Berg derselbe. Unberührt von allem, was sich an seiner Oberfläche abspielt, unberührt von der Welt der Erscheinungen, verweilt er in sich.
3.
Mit diesem Gefühl und dem Bild des Berges vor Deinem inneren Auge kannst Du lernen, in allem, was sich in Deinem Leben verändert, dieselbe ruhige Standfestigkeit zu verkörpern. Du kannst ebenso verwurzelt sein – im Leben wie in der Meditation.
Immer wieder erfährst Du, wie sich Dein Geist verändert, Dein Körper, Deine äußere Welt. In Deinem Inneren und im Außen begegnen Dir Stürme verschiedenster Intensität. Starke Winde beuteln Dich, Kälte und Regen ziehen auf. Du erlebst dunkle und schmerzhafte Zeiten – und Momente tiefer Freude, Augenblicke des Erhabenen.
Du kannst Dich mit der Kraft und Festigkeit des Berges verbinden – und sie Dir zu eigen machen, indem Du in der Meditation selbst zum Berg wirst. Du kannst seine Energie dafür nutzen, Deinem Bemühen mehr Kraft zu geben – dem Bemühen, jedem Moment achtsam, ausgeglichen und klar zu begegnen.
4.
Vielleicht hilft Dir der Gedanke, dass es sich mit Deinen Sorgen, Gedanken, Gefühlen, Gefühlsstürmen und Krisen nicht anders verhält als mit dem Wetter am Berg: Es ändert sich ständig.
Wir neigen dazu, alles persönlich zu nehmen – dabei ist das Wesentliche all dieser inneren und äußeren Ereignisse gerade ihre Unpersönlichkeit.
5.
Das Wetter in Deinem Leben darf weder verdrängt noch geleugnet werden. Wenn Du inmitten davon nicht untergehen willst, musst Du Dich ihm stellen. Es respektieren. Es spüren. Und es als das erkennen, was es ist.
Dann öffnest Du Dich für eine innere Ruhe, eine Stille und eine Weisheit – tiefer, als Du es je für möglich gehalten hast.
Jon Kabat-Zinn
Hier kannst du die Bergmeditation als PDF-Datei herunterladen:
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